Der Anfang des Sprachprojekts

Projektbeginn in Lankaviri

Im April 1967 starteten Peter und Ruth Krüsi in Lankaviri ihre Arbeit mit SIL. Das Ziel war, so viele Informationen über die Sprache zu sammeln, dass eine phonologische Analyse vorgenommen werden konnte. Weiter musste eine grammatikalische Beschreibung der Sprache und Lesematerial erstellt werden.

Wunderbare Landschaft in Lankaviri
Linguistic Research Workers Ruth und Peter Krüsi mit Familie
Das Innere von Krüsis Gehöft. Links neben dem Sonnendach befindet sich das Schlafzimmer, rechts davon die Küche. Im Vordergrund steht die Hütte des Häuptlings Kpandi Gana, wo er mit seiner Frau Sanko wohnt. Das Sonnendach dient als Esszimmer und Stube.

In dieser Umgebung fanden wir eine fast monolinguale Situation. Das heisst, dass der grösste Teil der Bewohner weder Englisch noch Hausa verstanden. Wir empfanden dies als die absolut ideale Sprachlernsituation.

Das Leben in einer solchen Umgebung ist für Europäer, die ein einfaches Leben nicht gewohnt sind, recht abenteuerlich. Da waren einige Probleme, die gelöst werden mussten, wie etwa eine sanitäre Einrichtung oder eine Kochgelegenheit. Um genügend Wasser zur Verfügung zu haben, stellten wir Bensa an, der uns täglich zwei grosse Fässer mit Wasser füllte, das er vom Fluss holte und wofür er wöchentlich bezahlt wurde. Ebenso stellten wir Bissa an, der für die tägliche Wäsche verantwortlich war und Mezo, der die Küchenarbeit übernahm. Natürlich arbeiteten auch einige Leute für uns, deren Aufgabe es war, uns die Sprache beizubringen.

Nach einer gründlichen Abklärung der Sprachsituation in Mumuyeland, entschieden wir uns, unsere Arbeit in Lankaviri zu beginnen, einem Dorf, das etwa 30 km von Jalingo, der Hauptstadt des Taraba States, entfernt liegt. Mit dem Einverständnis der Regierung und des Emirs von Jalingo liessen wir uns im Gehöft des später verstorbenen Häuptlings Kpanti Gana nieder. Unsere Strategie war es, so nahe wie möglich bei den Leuten zu sein, so dass wir von der Sprache ständig umgeben waren und um ihre Lebensgewohnheiten studieren zu können.

Lankaviri ist ein kleines Dorf mit einem Dorfkern, der hauptsächlich von andern Leuten als Mumuye besiedelt ist. Die Mumuye selber leben im weiten Umkreis um diesen Marktplatz in Gehöften, die weit zerstreut sind. Das Dorf liegt inmitten von hohen Hügeln, welche gegen Osten immer höher werden und schliesslich im Gebirge von Kamerun auslaufen.

Das Gehöft des Häuptlings mit Krusi’s Volkswagen davor.


 

Das Leben in Mumuyeland

Etwa 4 Jahre nachdem wir die Spracharbeit in Lankaviri begannen, bat uns Häuptling Kpanti Gana, ein eigenes Haus zu bauen, damit er die Hütten wieder selber benutzen konnte. So entstand gleich neben Kpanti's Gehöft das neue Haus, das nach seinen Ideen und Visionen gestaltet war. In Anwesenheit des Emirs von Jalingo wurde ein Vertrag unterschrieben, der besagte, dass das Haus an die Familie des Häuptlings geht, sobald unsere Arbeit beendet sein wird.
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Zu jener Zeit konnten wir verschiedene Gäste bei uns begrüssen, die sich tatkräftig einsetzten beim Bau des Hauses,  beim Erstellen von ersten Lesebüchern oder als Hilfe für die Sprachanalyse. Einer davon war Heinrich Müller, heute bekannt als Tagesschauredaktor beim Schweizer Fernsehen in Zürich.

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