Lexikaler und und grammatikalischer Ton

Mumuye ist teilweise eine Tonsprache. Wir unterscheiden zwischen lexikalem und grammatikalischem Ton. Das heisst, dass das gleiche Wort eine völlig andere Bedeutung hat, je nachdem, ob es auf einer hohen oder einer tiefen Tonebene ausgesprochen wird.

la = Holz
la = Sonne

Der einzige Unterschied zwischen diesen Wörtern ist die Tonhöhe, in der sie ausgesprochen werden. Darum muss die Tonhöhe irgendwie im Text markiert werden.

lá = Holz        (hoch)
là = Sonne 
(tief)

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Grammatischer Ton kann auf ähnliche Weise behandelt werden.

n da kasuwa = Ich gehe auf den Markt
n da kasuwa = Ich bin auf dem Markt gewesen

Ohne den Ton zu markieren ist es ziemlich unklar, was mit dem Satz gemeint ist, es sei denn, die Bedeutung ergibt sich aus dem Zusammenhang heraus. Der Satz mit Tonmarkierung würde dann etwa so aussehen:

Kasuwa_Gegenwart

= Ich gehe auf den Markt (tief-hoch)

Kasuwa_Vergangenheit

= Ich bin auf dem Markt gewesen (hoch-tief)


Um unsere Ergebnisse zu verifizieren, entschieden wir uns, sie im Phonetischen Labor zu untersuchen.

David Jackson entwickelte eine spezielle elektronische Schaltung. Mit dieser Einrichtung war es möglich, die Tonhöhen als auch die Tonkurven eines Satzes sichtbar zu machen. Für jede Spur wurde ein anderes Mikrofon verwendet. Das Resultat zeigte, dass es in Mumuye nicht nur 3 Haupt-Tonebenen gab, sondern auch noch einige Gleittöne.

Die Kurven der Sprache und die Diagramme der Tonhöhen wurden auf einem der ersten Ink-Jet Drucker die es gab ausgedruckt,

Das Diagramm zeigt 4 verschiedene Tonhöhen auf. Davon sind 3 relevant.

n zi sãng bang  =  Ich sehe einen grossen Korb

Gleitton am Ende eines Satzes
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